PAPAGEIEN 3/2003 (März)


Nachrichten:

  • Gewaltige Buschfeuer in Australien töteten Tausende von Tieren
  • Video für die Aufklärungskampagne zum Schutz des Orangehaubenkakadus
  • Spendenaufruf in PAPAGEIEN war ein Erfolg
  • XIII. Internationales Symposium über Haltung, Zucht und Schutz bedrohter Papageien
  • Aktuelles aus dem Loro Parque
  • Neues aus dem Vogelpark Walsrode
  • Das ABRC gibt es nicht mehr!

Zucht/Haltung:

Erfahrungen bei der Haltung und Zucht von Brownsittichen 

Ulrich Werhahn, Bremen

Inhalt: Angeregt durch den aufschlussreichen Artikel von Seitre & Moyer (2002) in der Zeitschrift PAPAGEIEN über das Freileben und die Zucht von Brownsittichen (Platycercus venustus), entschloss sich der Autor, seine eigenen Erfahrungen mit dieser Spezies zu Papier zu bringen.

Ausdrücklich möchte er nicht die Art vorstellen, da dies schon an verschiedenen Stellen geschehen ist, sondern Verhaltensmerkmale schildern, die teilweise arttypisch sind, anderenteils jedoch in jeder Zuchtanlage auch bei der Haltung von Vertretern anderer Gattungen vorkommen können.


Zucht/Haltung:

Haltung und Zucht des Rosakakadus

Jörg Asmus, Wittstock

Inhalt: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts erfreut sich der Rosakakadu (Eolophus roseicapilla) bei europäischen Vogelhaltern sehr großer Beliebtheit. Im Jahr 1843 wurde er erstmals im Zoo London gezeigt und erweckte viel Bewunderung bei den Vogelliebhabern. Mit der Vermehrung von Papageien beschäftigten sich zu dieser Zeit nur sehr wenige Menschen, so dass Papageien zumeist ein Einzeldasein in engen Käfigen fristeten, gezähmt und zum Sprechen abgerichtet. Die Nachfrage nach diesen wunderschönen Vögeln wurde durch Importe befriedigt, regelmäßig wurden sie auf dem europäischen Vogelmarkt angeboten. Bereits Karl Ruß (1887) beschrieb den Rosakakadu als einen sehr empfehlenswerten Kakadu, der über ein gewisses Nachahmungstalent verfügt. Erfreulicherweise wird in der heutigen Zeit auch diese Art in entsprechend dimensionierten Gehegen paarweise gehalten, um sie zur Fortpflanzung zu bringen. 


Ernährung:

Wertvoller Löwenzahn

Rosemary Low, Mansfield, Großbritannien

Inhalt: Im Zeitalter der Pellets und des „fast food“ kehren leider viele Vogelhalter dem besten Futter, das es für ihre Vögel geben kann, den Rücken: dem Grünfutter. Beim Menschen haben Gesundheitsprobleme wie Allergien, Übergewicht und Diabetes stark zugenommen, seit in höherem Maße Fertiggerichte verzehrt werden. Wir wissen, dass diese Ernährung ungesund ist. Die Wirkungen von Pellets auf die verschiedenen Vogelarten sind noch nicht vollständig bekannt und verstanden: Was gut für die eine Art ist, kann für eine andere im schlimmsten Fall tödlich sein. Auch das allzu großzügige Angebot nur einer bestimmten Futtersorte, zum Beispiel Sonnenblumenkerne, kann sehr schädlich sein und langfristig zu Erkrankungen führen. Deshalb ist es wichtig Grünfutter wie Löwenzahn (Taraxacum officinale), Gänsedistel (Sonchus spp.) oder Vogelmiere (Stellaria media) zusätzlich zu reichen.


Münzen:

Münzen mit Papageienmotiven

Dr. Hans Strunden, Essen

Inhalt: Wer Münzen mit Vogelmotiven sammelt, kann es auf etliche hundert Vogelarten von allen Erdteilen bringen – vom Steinkauz auf Geldstücken des Altertums bis zu den Vögeln auf den nationalen Rückseiten von Euro-Münzen. 

Auch Papageien sind dabei, und einige werden hier vorgestellt.


Systematik:

Phylogenese der Gattung Psittacara - Teil 1 

Gert Schneider, Oldenburg

Inhalt: Die Gattung Psittacara mag vielen an Papageien Interessierten unbekannt sein. Denjenigen jedoch, die sich schon einmal eingehender mit der neotropischen Papageienfauna beschäftigt haben, ist dieser Gattungsname für die grün-roten Keilschwanzsittiche, die von den meisten Autoren in die Gattung Aratinga gestellt werden, wohl vertraut. Erstmals bei Vigors 1825 erwähnt, gelangte er durch Wolters (1975-1982) wieder zu weiterer Verbreitung. In seinem Standardwerk „Die Vogelarten der Erde“ spaltet er die Gattung Aratinga, wie die meisten Züchter sie kennen, in fünf Gattungen auf, eine ist Psittacara. Hier sammelt er alle Arten der relativ homogenen Gruppe grün-roter Sittiche, die über weite Teile des südamerikanischen Kontinents und Mittelamerikas verbreitet sind. Die meisten späteren Autoren wie Arndt (1990, 1990-1996) schlossen sich dieser Sicht allerdings nicht an. Offenbar überwogen für sie die Gemeinsamkeiten der in der Gattung Aratinga zusammengefassten Arten gegenüber den Unterschieden. Vielfach wurde auch gefordert, Aratinga konsequenterweise noch wenigstens um den Nandaysittich (Nandayus nenday) zu erweitern, wie es schon Bötticher (1959) tat, der zudem noch den Gelbohrsittich (Ognorhynchus icterotis) und den Hochlandsittich (Leptosittaca branickii) hinzufügte.

Der Autor bespricht im Folgenden die Entwicklungsgeschichte der Gattung.


Reisebericht:

Die Tobago-Amazone auf Trinidad

Armin Brockner, Meckenbeuren

Inhalt: Die Tobago-Amazone (Amazona amazonica tobagensis) ist eine Unterart der Venezuela-Amazone und ausschließlich auf Trinidad und Tobago verbreitet. Trinidad ist nur 11 km von Venezuela entfernt.

Bereits 1995 hatte der Autor die Gelegenheit, Trinidad, die größere der beiden Inseln, zu besuchen. Sie ist für Naturfreunde lohnender als Tobago, weil sie 433 Vogelarten beherbergt und einen intakten Regenwald vorzuweisen hat. Unter diesen Vogelarten befinden sich nicht weniger als neun Papageienspezies, unter anderem die Tobago-Amazone, über die der Autor hier berichtet.


Buchbesprechung

Dr. Rainer Niemann stellt folgendes Buch vor: 

Peter Odekerken (2002): A Guide to Lories and Lorikeets. Their Management, Care & Breeding. ABK Publications, South Tweed Heads, 152 Seiten, ISBN 0-9577024-4-2, Preis A$ 36,30 


Kleinanzeigen:

Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien anzubieten, zu tauschen oder zu suchen bzw. Kontakt mit anderen Papageienfreunden aufzunehmen. In der aktuellen Ausgabe sind ca. 900 private Kleinanzeigen veröffentlicht.


Arndt-Verlag
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