PAPAGEIEN 3/2001 (März)


Nachrichten:

  • 2. Wochenendtagung der AZ-AGZ-IG Neophema
  • Tambopata-Candamo-Schutzzone in Peru gerettet
  • Forschungsförderung und Preis für Tropenornithologie
  • Jahrestagung der IG Forpus/Agapornis
  • Konditormeister setzt sich auf seine Art für den Papageienschutz ein
  • Nachrichten aus dem Vogelpark Walsrode
  • Internet-Tipp: www.vogelpark-walsrode.de

Zucht/Haltung:

Haltung und Zucht des Fächerpapageis 

Johann Eckstein

Inhalt: Der Fächerpapagei (Deroptyus accipitrinus) ist von bizarrer Schönheit, verspielt, intelligent und von seinem Verhalten her fesselnd. Wenn er bei Erregung seine verlängerten Nackenfedern aufstellt, gleicht er keinem anderen Papagei. Er sieht aus wie ein Indianer mit Kopfschmuck.

Nachdem Johann Eckstein 1993 zwei Weibchen Jahrgang 1991 erworben und diese mit gleichaltrigen Männchen aus seinem eigenen Bestand verpaart hatte, begannen die Vögel bereits im selben Jahr zu brüten. Über seine Zuchterfolge und über die Jahre gesammelten Erfahrungen berichtet der Autor in diesem Artikel.


Zucht/Haltung:

Neue Zuchterfahrungen mit Rotachselpapageien

José Appels

Inhalt: Rotachselpapageien vertragen das wechselhafte niederländische Klima nicht besonders. Aus diesem Grunde hält José Appels ihre Vögel in reinen Innenvolieren. Brutpaare sollte man stets separat unterbringen. Die vier jungen Weibchen der Autorin teilen sich hingegen problemlos eine Gemeinschaftsvoliere, ebenso Geschwister nach dem Ausfliegen. Erst wenn die Jungvögel mit dem Umfärben beginnen, trennt sie die Geschlechter.


Zucht/Haltung:

Salvadoris Mülleramazone

Jörg Asmus

Inhalt: Die ersten Tiere, denen Christopher Columbus begegnete, als er erstmals amerikanischen Boden betrat, waren Amazonen. Von dieser Reise brachte er dann auch schon Kubaamazonen (Amazona leucocephala) mit nach Europa. – Amazonen zählen neben Aras, Edelpapageien und Kakadus zu den größten Papageien. Dabei ist die Mülleramazone wiederum eine der größten Arten ihrer Gattung. Herausragend ist aber auch ihre Lautstärke. Sie kann dabei durchaus dem Vergleich mit größeren Kakadus standhalten. Dennoch sollte diese Tatsache nicht von der Anschaffung dieser Tiere abschrecken, denn die Naturlaute werden relativ selten vorgetragen. – Dieser Bericht widmet sich der Salvadoris Mülleramazone (Amazona farinosa virenticeps), die auch unter dem Namen Costa-Rica-Amazone bekannt ist.


Haltung:

Gefäße für Futter und Wasser

Ralph Schmidt

Inhalt: Unsere Pfleglinge werden normalerweise mindestens einmal täglich gefüttert, dadurch kommen wir ziemlich oft mit den Gefäßen für Futter und Wasser in Berührung. Wegen dieser Dauernutzung müssen sie leicht zu handhaben sein und sich einfach reinigen lassen. Eine Parallele zu unserem Tischgeschirr ist wohl gegeben, da hier die gleichen Anforderungen gestellt werden. Welche Bedingungen sollen die Näpfe sonst noch erfüllen? Darüber informiert Sie Ralph Schmidt.


Ernährung:

Krankheiten durch Futtermittel 

Christa Ginsberg

Inhalt: Ein Samenkorn, das nicht keimt, ist verdorben. Aussehen und Geruch mögen einwandfrei sein, kein Milben- oder Mehlmottenbefall lässt sich nachweisen, sogar das Haltbarkeitsdatum auf der Packung stimmt, doch die Keimprobe bringt es an den Tag: Die Samen sind faulig und übel riechend. Diese Körner dürfen nicht verfüttert werden. – Solche und ähnliche Probleme schildert Frau Ginsberg und gibt nützliche Tipps, um Krankheiten im Papageienbestand zu vermeiden.


Ernährung:

Früchte als wertvolles Zusatzfutter: Die Maracuja 

Volker Würth

Inhalt: Herkunft und Geschichte der Maracuja, Lagerung, Inhaltsstoffe, Verfügbarkeit und Fütterungshinweise


Leserfragen:

Doris Dühr beantwortet folgende Leseranfrage von Frau Denis Poppe aus Eislingen:

"In einem Zoogeschäft in Stuttgart erwarben wir Anfang 1998 eine männliche Weißstirnamazone als Partner für unser Weibchen. Nach zwei bis drei Monaten fiel uns der veränderte, längere Schnabel auf. Wir beobachteten, dass es immer schlimmer wurde. Nach circa sechs Monaten wandten wir uns an das Zoogeschäft. Diese sagten, wir hätten einen gesunden Vogel erworben und jetzt sei er krank. Der Vogel kommt von den Philippinen und war nur eineinhalb Tage in diesem Geschäft. Der Schnabel wurde korrigiert. Man sagte uns, die Amazone habe eventuell eine Leberentzündung, das sei auf falsches Futter zurückzuführen. Der Vogel ist ungefähr drei Jahre alt. Wir stiegen deshalb auf pelletiertes Futter um. Die Amazonen bekommen Äste, Spielzeug zum Knabbern, Obst usw. Nach etwa vier Monaten wieder das Gleiche, der Schnabel war viel zu lang. Es wurde wieder korrigiert. Mittlerweile steht schon das vierte Mal an. Kann es wirklich eine Leberentzündung sein? Kann man wirklich durch falsche Ernährung ein Tier so krank machen, dass es innerhalb so kurzer Zeit zu körperlichen Veränderungen kommt? Wie kann man dieses Wachstum stoppen? Was können wir tun, damit es aufhört oder in einem akzeptablen Rahmen bleibt? (Für das Tier bedeutet es jedes Mal enormen Stress!)"


Freileben:

Der Banks-Rabenkakadu – Teil 1

Marcellus Bürkle

Inhalt: Es gibt wohl kaum einen Vogelliebhaber, der nicht voller Ehrfurcht vor der Voliere mit den Banks-Rabenkakadus (Calyptorhynchus banksii) im Loro Parque auf Teneriffa stehen bleibt und sich dabei insgeheim wünscht, einmal diese wunderschönen und beeindruckenden Papageien in seinen eigenen Volieren zu halten. Aber auch „Nichtfachleute“ machen vor diesen Kakadus Halt, wenn sie ihr eindrucksvolles Imponiergehabe zeigen und dabei die leuchtend rote Schwanzbinde so richtig zur Geltung kommt. Das größte Erlebnis für einen Papageienfreund ist aber mit Sicherheit, diese Papageien in Freiheit in ihrem Heimatland Australien zu beobachten. Diese Erfahrung hat den Tierarzt Marcellus Bürkle motiviert, die Geschichte des Banks-Rabenkakadus in Menschenobhut sowie sein Leben in Freiheit etwas näher zu studieren.

Teil 2, geschrieben von Miguel Bueno, erscheint in PAPAGEIEN 4/2001 unter dem Namen "Die Zucht des Banks-Rabenkakadus im Loro Parque"


Freileben:

Ökologie und Verhalten von Rosellasittichen (Teil 2)

Dieter und Elisabeth Vogels

Inhalt: Rosellasittiche besetzen bevorzugt Bruthöhlen in Savannen, wo sie sich ganzjährig am häufigsten aufhalten. Ein Mangel an Nistplätzen in diesem Lebensraum kann dazu führen, dass Paare auch in offene Wälder vordringen und dort nach geeigneten Höhlen suchen. Dieses Verhalten kann auch bei anderen typischen Savannenbewohnern, beispielsweise Rosakakadus, beobachtet werden. Der Wald wird in diesem Fall aber überwiegend zur Reproduktion genutzt, zur Nahrungssuche verlassen ihn diese Vögel und fliegen in die Savanne.

Fortsetzung des Artikels aus PAPAGEIEN 2/2001


Literatur:

Hildegard Niemann stellt folgenden Artikel vor: 

Xiomara, Gálves Aguilera, Vicente Berovides Alvarez, James W. Wiley & José Rivera Rosales (1999): Population size of Cuban Parrots Amazona leucocephala and Sandhill Cranes Grus canadensis and community involvement in their conservation in northern Isla de la Juventud. Bird Conservation International 9: 97-112.

(Populationsgröße der Kuba-Amazone auf der Isla de la Juventud)


Kleinanzeigen:

Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien anzubieten, zu tauschen oder zu suchen bzw. Kontakt mit anderen Papageienfreunden aufzunehmen. In der aktuellen Ausgabe sind ca. 800 private Kleinanzeigen veröffentlicht.


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