PAPAGEIEN 11/2001

(November)


Nachrichten:

  • Heinrich Bregulla geehrt
  • "Fonds für bedrohte Papageien" unterstützt Gelbhaubenkakadu-Schutzprojekt auf Sumba
  • Papageienausstellung in Achern findet dieses Jahr nicht statt
  • V. Internationaler Papageienkongress auf Teneriffa: Programm
  • Aktuelles aus dem Loro Parque
  • Neues aus dem Vogelpark Walsrode

Zucht/Haltung:

Der Weißhaubenkakadu

Franz Pfeffer

Inhalt: Einer der beliebtesten Kakadus in unseren Volierenanlagen ist der Weißhaubenkakadu (Cacatua alba). Immer öfter können Bruten verzeichnet werden, Voraussetzung dafür sind gut harmonierende Paare. Allerdings sind Naturbruten noch sehr selten, meistens werden Handaufzuchten durchgeführt. Von einer Käfighaltung sollte man Abstand nehmen, auch wenn handaufgezogene Weißhaubenkakadus sehr zahm sind. 

Bei Franz Brummer vom Vogelverein Schadenberg in Österreich, bei dem die Bilder zu diesem Artikel aufgenommen wurden, brüteten Weißhaubenkakadus 1999 zum ersten Mal. Fünf Junge konnten, allerdings von Hand, aufgezogen werden. Ein zweites Paar fütterte später seine Jungtiere selbst.


Zucht/Haltung:

Neuguinea-Edelpapageien

Giovanni Russo

Inhalt: Die Brutwilligkeit von Edelpapageien (Eclectus roratus) ist allgemein bekannt. Es ist aber immer wieder interessant, Balz und Jungenaufzucht der Tiere zu erleben, wie Giovanni Russo erfahren durfte. Er hatte sich von einem deutschen Züchter ein Zuchtpaar besorgt. Bereits drei Wochen nach dem Einzug in die neue Voliere legte das Weibchen zwei Eier, die ungefähr 28 Tage lang bebrütet wurden. Leider war nur ein Ei befruchtet. Im Alter von zehn Tagen wurde der Nestling mit einem 9,5-mm-Ring versehen... 


Zucht:

Zucht des Andensittichs

Jörg Hodel

Inhalt: Meine ersten Andensittiche (Bolborhynchus orbygnesius) erwarb Jörg Hodel Ende 1997 von einem Züchterkollegen. Es handelte sich bei den Vögeln um zwei Weibchen und ein Männchen. Er brachte das bereits zusammengestellte Paar in einem großen Käfig unter. Er enthielt eine zweiteilige Naturstammnisthöhle, die waagrecht montiert war. Das einzelne Weibchen setzte er zu jungen Zitronensittichen (Psilopsiagon aurifrons), um ihm die Eingewöhnung zu erleichtern. In den ersten Tagen betrat er den Zuchtraum nur zum Füttern, um jegliche Stresssituation für die Vögel zu vermeiden. Im Nachhinein erwies sich diese Vorsicht als berechtigt, denn er  musste später feststellen, wie stressanfällig diese schlicht gefärbten Vögel sein können. Von seinen anfänglichen Rückschlägen und auch seinen jüngsten Erfolgen in der Zucht dieser leisen, sympathischen Sittiche berichtet Jörg Hodel in PAPAGEIEN.


Haltung:

Mäuse – die leidigen Kleinnager

Volker Würth

Inhalt: Welcher Vogelzüchter kennt es nicht, das leidige Problem mit den Mäusen! – Schon einmal hatte Volker Würth in PAPAGEIEN einen Artikel zum Thema Mäuse veröffentlicht (Januar 1999). Allerdings war er damals davon überzeugt, dass er auf Grund seiner gesammelten Erfahrungen und der daraufhin getroffenen Maßnahmen einigermaßen erhaben über dieses Problem sein konnte. Doch folgender Ausspruch eines Züchters sollte sich bewahrheiten: Mäuse finden immer einen Weg. Plötzlich waren sie wieder da. Nicht in großen Mengen, aber doch hin und wieder eine. Bei der Verfolgung der Plagegeister machte Herr Würth dann einige interessante Beobachtungen...


Ernährung:

Früchte als wertvolles Zusatzfutter: Die Haselnuss

Volker Würth

Inhalt: Volker Würth fasst Herkunft, Geschichte, Lagerung, Inhaltsstoffe und Verfügbarkeit der Haselnuss zusammen und rundet seinen Bericht mit Fütterungshinweisen ab.


Ernährung:

Fütterung von Großpapageien

Anne Goebel

Inhalt: Die Papageien von Anne Goebel stammen fast alle aus ehemaliger Einzelhaltung. Meistens lebten sie in „überheizten“ Wohnzimmern in Käfigen. Einige Papageien kannten als Körnerfutter nur gestreifte Sonnenblumenkerne und Erdnüsse sowie einige Obst- und Gemüsesorten. Es war manchmal mühsam, sie an andere Futtersorten zu gewöhnen, aber nachdem sie sich in Gruppen zusammengefunden hatten, klappte es bestens. Heute nehmen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) fast alle Papageien sämtliches Futter an. Durch ein vielseitiges Nahrungsangebot werden die Vögel immer wieder an neue Obst- und Gemüsesorten herangeführt. Wie man dabei am besten verfährt, erfahren Sie in diesem Artikel.  


Systematik:

Chalcopsitta atra spectabilis“ – ein Hybride

Rosemary Low

Inhalt: 1908 beschrieb Eduard Daniels van Oort eine neue Unterart des Schwarzloris (Chalcopsitta atra) in den Notes from the Rijksmuseum of Natuurlijke Historie van Leyden, Volume 30, Seite 127. Die Existenz von C. a. spectabilis war nur durch dieses eine Typusexemplar bekannt, das aus dem Nordwesten Neuguineas stammte, offenbar von der Mamberiok-Halbinsel, Irian Jaya, Indonesien. Man nimmt an, dass spectabilis entweder ein Hybride zwischen dem Sammetlori (Chalcopsitta atra insignis) und dem Schimmerlori (C. scintillata) ist oder dass es sich um ein intermediäres Taxon handelt, das dem Sammetlori besonders nahe steht. Rosemary Low bezieht Stellung und legt Balg-Fotos vor.


Artenschutz:

Auswilderungsprojekt in Venezuela

Veronika Sonnleitner

Inhalt: ARFA (Asociación de Rescate de Fauna) ist eine nicht kommerzielle und unabhängige Organisation im Bundesstaat Cojedes zum Schutze der Tierwelt in Venezuela. Viele der dort eingelieferten Tiere werden von der Polizei gebracht, andere von Privatleuten. Früher kamen die beschlagnahmten oder ungewollten Vögel in ein Tierheim in Caracas, das nicht auf die Haltung von Wildtieren eingerichtet war. In der Station von ARFA wird auf die Bedürfnisse der Tiere Rücksicht genommen, und sie werden einem Rehabilitationsprozess unterzogen, der es meistens erlaubt, sie anschließend wieder in die Natur zu entlassen.


Reisebericht:

Vogelmarkt auf Bali

Thomas Schütze

Inhalt: Im Zentrum der Provinzhauptstadt Balis, in Denpassar, findet täglich ein Vogelmarkt statt. Hier kann man noch die ursprüngliche Seite des asiatischen Vogelhandels bewundern, denn nur wenige Touristen verlaufen sich dorthin. Der Markt findet auf einem zirka zwei Fußballfelder großen Platz statt. Dieser Bereich unterteilt sich in drei Reihen mit Verkaufsständen und in zwei Straßen. In diesen Verkaufsreihen bieten rund sechzig Händler ihre Tiere feil, daneben gibt es eine stetig wechselnde Zahl von „fliegenden Händlern“. In kleinen Käfigen auf dem Boden oder auf Karren bieten sie ihre Waren an. Genauso schnell, wie einer dieser Verkäufer sein kleines Geschäft errichtet hat, ist der mobile Verkaufsstand auch wieder abgebaut. Durch dieses Gewirr von Ständen, Vogelkäfigen und Autos schieben sich dann noch Frauen und Männer, die ihre Waren auf dem Arm tragen und diese anbieten. Hierzu gehören ebenso frische Ananas und Baseballmützen wie Sonnenbrillen und Getränke. Jeder Besucher Asiens wird einen solchen Markt in der einen oder anderen Form schon erlebt haben.


Literatur:

Rainer Niemann bespricht folgende Veröffentlichung: 

Bruce C. Robertson, Craig D. Millar, Edward O. Minot, Don V. Merton & David M. Lambert (2000): Sexing the critically endangered Kakapo Strigops habroptilus. Emu 100: 336-339.


Kleinanzeigen:

Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit anderen Papageienfreunden aufzunehmen. In der aktuellen Ausgabe sind etwa 840 private Kleinanzeigen veröffentlicht.


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