PAPAGEIEN10/2001(Oktober) |
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- Harry Sissen erneut für schuldig erklärt
- Zur Systematik der Gattung Ara
- 2. Symposium über Haltung, Zucht und Schutz bedrohter Papageien
- 5. Tagung für Papageienschutzprojekte und Erhaltungszuchtprogramme
- Aktuelles aus dem Loro Parque
- Nachrichten aus dem Vogelpark Walsrode
- Unser Internet-Tipp: www.vogelfreund.de
Der Blaugenick-Sperlingspapagei
Ralph Schmidt
Inhalt: Sperlingspapageien gehören – neben den Spechtpapageien (Micropsitta) und den Fledermauspapageien (Loriculus) – zu den kleinsten Vertretern der Papageien. Sie bewohnen in sieben Spezies das tropische und subtropische Mittel- und Südamerika. Sperlingspapageien sind vorwiegend grün gefärbte Vögel mit einer Gesamtlänge zwischen 11 und 15 cm. Die Männchen haben meist blaue Gefiederpartien an Bürzel und Flügeln, die Weibchen sind vorwiegend grün gefärbt. Der hier näher beschriebene Blaugenick-Sperlingspapagei (Forpus coelestis) hat keine Unterarten ausgebildet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der Pazifikküste von West-Ecuador bis Nordwest-Peru. Lebensraum sind meist trockene Buschlandschaften. Der Blaugenick-Sperlingspapagei wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts sporadisch nach Europa eingeführt. Größere Verbreitung fand er jedoch erst in den 70er Jahren. Heute zählt er zu den meistgehaltenen Sperlingspapageien.
Haltung und Zucht des Chiriquí-Sittichs
Matthias Reinschmidt
Inhalt: In Deutschland galt der Hoffmanns Rotschwanzsittich (Pyrrhura hoffmanni hoffmanni) lange Zeit als absolute Rarität – Robiller (1990) gibt an, dass beide Unterarten des Hoffmanns Rotschwanzsittichs bis dahin nicht nach Europa eingeführt wurden –, und auch heute ist er noch nicht überall verbreitet. Durch seinen roten Fleck im Ohrbereich erhält der ansonsten grüne Vogel ein apartes Aussehen. Der Chiriquí-Sittich (Pyrrhura hoffmanni gaudens) ist bis vor kurzem nicht in Deutschland gehalten worden. Seine Welterstzucht gelang im Jahre 1982 bei Rowley in Arizona in den USA. Dem Loro Parque war es im Februar 1997 gelungen, von einem Züchter aus Florida drei nicht miteinander verwandte Nachtzuchtpaare Chiriquí-Sittiche zu bekommen. (Nur in den USA existierte zu jener Zeit ein kleiner Volierenbestand dieser Vögel.) Der erste Chiriquí-Sittich schlüpfte im Loro Parque noch 1997, im Jahr der Ankunft der Paare (Sweeney 1998). Das dürfte die erste in Europa bekannt gewordene Nachzucht dieser Subspezies gewesen sein und ist somit wohl auch als europäische Erstzucht anzuerkennen. Im Folgejahr schritten alle drei Paare zur Brut. Bis heute (Sommer 2001) brüten alle drei Ursprungspaare jedes Jahr.
Früchte als wertvolles Zusatzfutter: Die Eberesche
Volker Würth
Inhalt: Volker Würth fasst Herkunft, Geschichte, Lagerung, Inhaltsstoffe und Verfügbarkeit der Eberesche zusammen und rundet seinen Bericht mit Fütterungshinweisen ab.
Kastanien als Papageiennahrung
Detlev Franz
Inhalt: Studiert man die Papageienhalterliteratur, spielt die Rosskastanie bei der Fütterung von Volierenvögeln keine Rolle. Detlev Franz hat im Freiland heimisch gewordene Papageien in Parks von Wiesbaden und Stuttgart beobachtet und festgestellt, dass Kastanienbäume für die Ernährung dieser Tiere durchaus von Bedeutung sind. Rosskastanien bieten je nach Jahreszeit unterschiedliche Pflanzenteile, die von Papageien gefressen werden. Aufgrund von Verhaltensbeobachtungen und der Analyse der Fraßreste lässt sich recht genau feststellen, was die Papageien zu welcher Zeit fressen und welche Techniken dabei zum Einsatz kommen.
Aspergillose bei Papageien
Petra Ziemer
Inhalt: Leider recht häufig erkranken Papageien an Aspergillose. Diese Pilzerkrankung (Mykose) wird durch die Schimmelpilze der Gattung Aspergillus hervorgerufen. Häufigste Erreger sind Aspergillus fumigatus sowie A. flavus und A. niger. Begünstigend für die Entwicklung einer Aspergillose wirken sich eine nicht artgerechte Haltung sowie eine Mangelernährung aus. Pilze wachsen besonders gut, wenn ein warmes und feuchtes Umweltmilieu vorliegt. Die Wahl der richtigen Luftfeuchtigkeit gestaltet sich allerdings als eine Gratwanderung, da eine zu trockene Luft (Heizungsluft) die Schleimhäute reizt und für Pilzinfektionen empfänglicher macht. Besonders wichtig ist eine einwandfreie Hygiene, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Der Käfig muss täglich gereinigt und vor allem Feuchtfutterreste müssen entfernt werden, Futter- und Wassernäpfe sind sauber zu halten.
Zuchtprogramme
Dinand Derks
Inhalt: Für sein Studium im Tiermanagement absolvierte Dinand Derks beim EAZA (European Association for Zoos and Aquaria) Executive Office in Amsterdam ein Praktikum. Eine seiner Aufgaben war das Erstellen der EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm)-Zuchtbücher für 1999 für den Doppelhornvogel und den Seeadler. Außerdem beschäftigte er sich auch viel mit den Papageien-EEPs. In Gesprächen mit Papageien-Liebhabern kristallisierte sich heraus, dass nicht immer ganz deutlich ist, was EEPs und ESBs sind und was beim EAZA Executive Office alles organisiert wird – Grund genug, dieses alles einmal näher darzustellen.
Gelbohr-Rabenkakadus
Roland Seitre
Inhalt: Es gibt kaum etwas Deprimierenderes als eine Kiefernplantage: In alle Richtungen nur gleichförmig gewachsene, in Reih und Glied angepflanzte Bäume; kein Gras wächst auf dem dick mit trockenen Nadeln bedeckten Boden, und fast kein Vogel singt in den Zweigen. Eine nahezu undurchdringliche Dunkelheit herrscht in den unteren Etagen des Waldes, Eintönigkeit in Farbe und Form in den oberen. Alle fünf Kontinente kennen diese „schändlichen“ Anlagen zur Herstellung von möglichst fehlerfreiem, schnell wachsendem Qualitätsholz, und auch Australien entkommt diesem Phänomen nicht. Und doch – hier gibt es Leben! Ein Geräusch ist in der Stille zu hören. Ein Regen von zerbissenen Zapfen fällt aus den Bäumen; Verursacher sind Gelbohr-Rabenkakadus (Calyptorhynchus funereus). Die darauf folgende Ruhe hält nicht lange an, da plötzlich ein lauter, rauer Schrei ertönt; einige nahe Antworten, ein Geräusch mächtiger Flügel, und die Mahlzeit der großen schwarzen Vögel beginnt erneut.
Hildegard Niemann bespricht folgende Veröffentlichung:
Matthew M. Vriends (1999): The Parrotlet Handbook. Barron’s, New York, 198 Seiten, ISBN 0-7641-0962-6; Preis etwa DM 25,–.
Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit anderen Papageienfreunden aufzunehmen. In der aktuellen Ausgabe sind etwa 950 private Kleinanzeigen veröffentlicht.
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