PAPAGEIEN
11/2004
(November)
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Nachrichten:
- Die Ergebnisse der 13. CITES-Artenschutzkonferenz in Bangkok
(Thailand)
- Ungewöhnliche Rosella-Mutationsform
- Harry Sissen wieder in Haft
- Orangebauchsittiche freigelassen
- 8. PAPAGEIEN-Workshop auf Teneriffa
- Aktuelles aus dem Loro Parque
- Neues aus dem Vogelpark Walsrode
- Internetseite: http://www.coracopsis.de
Zucht:
Haltung und Zucht von Dunkelroten Aras
Karin Bottke
Inhalt: Das Interesse der Autorin für die Krummschnäbel begann vor 28 Jahren. Am Anfang waren es noch die kleineren Arten, die
sie erfolgreich nachzüchtete, aber Mitte der 80er Jahre begann sie
sich dann auch stärker mit den größeren Vertreter zu beschäftigen. Die ersten Papageien kamen dazu, bis
sie 1996 aus Privathand einen Gelbbrustara (Ara ararauna) erwarb und auch bald für ihn auf Partnersuche ging.
Im Herbst 1999 kaufte sie dann von einem hessischen Züchter einen männlichen Dunkelroten Ara
(Ara chloropterus) namens „Jacko“, der circa drei Jahre alt
war und ihr heutiges Zuchtmännchen ist. Sie berichtet hier über
ihren Zuchterfolg mit diesem Männchen uns seiner etwas eigenen
Partnerin.
Zucht:
Das Blaukrönchen
Stefan Gipser
Inhalt: Blaukrönchen (Loriculus galgulus) sind untereinander sehr verträglich, ich konnte bisher noch nie Streitigkeiten beobachten. Eine Haltung im Schwarm ist deshalb zur Ruhezeit gut möglich. Die Zucht in der Gruppe hat sich bei
dem Autor jedoch nicht bewährt, da sich nur das dominante Paar erfolgreich fortpflanzen konnte. Es schritten zwar alle Paare zur Brut, doch von 48 gelegten Eiern waren nur sechs befruchtet. Die sechs Jungvögel (in zwei Bruten) wurden gut aufgezogen.
Herr Gipser berichtet weiter über die Ernährung und Zucht der
Blaukrönchen.
Haltung:
Vergesellschaftung von Amazonen
Volker & Susanne Munkes
Inhalt: Wer schon einmal das Glück hatte, einen Familienverband oder eine Gruppe von Amazonen im Freiland zu beobachten, wird
den Autoren darin zustimmen, dass dem Verhalten und den Bedürfnissen dieser faszinierenden Vögel unter den Bedingungen der Käfig- und Wohnzimmerhaltung nur sehr unzureichend zu entsprechen ist. Trotzdem fristen Tausende von Papageien in Privathaushalten ein häufig eher schlechtes als rechtes Dasein. Allein in Deutschland werden 4,9 Millionen Ziervögel, davon etwa 900.000 Großpapageien, gehalten.
Großpapageien – im Folgenden wird speziell von Amazonen die Rede sein – verfügen zwar über ein gewisses Maß an Anpassungsvermögen, jedoch sind diesem deutliche Grenzen gesetzt. Amazonen sind soziale Vögel, eine Einzelhaltung ist daher denkbar ungeeignet. Sie benötigen strukturierte, abwechslungsreiche und ausreichend große Lebensräume. Sie können sehr laut sein, Schmutz verursachen, nehmen keine Rücksicht auf Möbelstücke und entsprechen oft schon nach kurzer Zeit nicht mehr den Erwartungen der Besitzer an ein zahmes, verschmustes und möglichst „sprechendes“ Haustier. Vielfach werden sie bei Eintritt der Geschlechtsreife und damit verbundenen Verhaltensänderungen als Abgabetier in diversen Kleinanzeigenmärkten inseriert.
Die Autoren haben eben solche Tiere aufgenommen und berichten über
die Vergesellschaftung solcher Vögel.
Medizin:
Aviäre Tuberkulose
Marcellus Bürkle & Dr. Gerd Britsch
Inhalt: Die Tuberkulose wird durch Mykobakterien verursacht. Dies sind gram-positive säurefeste, stäbchenförmige Bakterien, die sich in einer Spezialfärbung
(Ziehl-Neelsen-Färbung) rot anfärben. Bei Papageien und Sittichen sind es vor allem
Mycobacterium avium, M. genavense und M.
intracellulare, welche eine Rolle spielen. Die Mykobakterien sind sehr widerstandsfähig, sie können in der Umwelt – im Boden – bis zu sieben Jahre lang infektiös bleiben und sind gegen viele Desinfektionsmittel resistent.
Wie die Ansteckung genau funktioniert und wie die Symptomatik,
Diagnose, Behandlung und Prophylaxe aussehen, wird hier beschrieben.
Freileben:
Langflügelpapageien im Nordosten von Namibia
Rudolf K. Wagner
Inhalt: Herr Wagner berichtet von seiner Reise nach
Namibia wo er Goldbug- oder Meyers Papageien (Poicephalus meyeri)
bei ihren Nisthöhlen beobachten konnte und unter anderem auch Rüppells Papageien
(Poicephalus rueppellii) sehen konnte.
Artenschutz:
Das Feuerauge brütet im neuen Reservat
Dr. David Waugh
Inhalt: Das Feuerauge (Pionopsitta pyrilia) ist eine sehr hübsche, wenig bekannte Papageienart, die im Nordwesten Südamerikas verbreitet ist. Die Bestände im Freiland gehen zurück, und das Feuerauge ist vom Aussterben bedroht. Um so erfreulicher ist, dass in dem sehr wichtigen, neu eingerichteten Reservat „Serranía de las Quinchas“ in Zentral-Kolumbien, etwa 130 km nordwestlich der Hauptstadt Bogotá, eine von einem Paar Feueraugen besetzte Bruthöhle entdeckt wurde.
Systematik:
Neue Erkenntnisse zur Systematik der Rotschwanzsittiche (Teil 2)
Thomas Arndt
Inhalt: Jahrzehntelang gab es Unklarheiten über die
Verbreitung und Abgrenzung der Unterarten des
Blaustirn-Rotschwanzsittichs (Pyrrhura picta) und dadurch
bedingt sogar über deren Gefiederfärbung. Das spiegelte sich in den
Verbreitungskarten und Abbildungen in der Literatur wider. Deutlich
wird dies, wenn man sich einmal die umfassendsten Werke über
Papageien wie zum Beispiel von Arndt (1990-1996), Collar (1997),
Forshaw (1989), Juniper & Parr (1998) oder Robiller (1990)
anschaut. Insbesondere die Unterarten lucianii, amazonum,
microtera und roseifrons aus dem Amazonasbecken sorgten
für Verwirrung, da die verfügbaren Museumsbälge oft nicht eindeutig
bestimmt werden konnten. Hinzu kam eine von dem Peruaner Peter Hocking
entdeckte Form aus dem Nordwesten des peruanischen Amazonasgebietes,
deren Verbreitung sich offenbar mit der von roseifrons überschnitt,
die sich aber von den bereits bekannten Populationen unterschied (sie
wurde von Herrn Arndt schon im Buch „Südamerikanische Sittiche –
Rotschwanzsittiche“ dargestellt [Arndt 1983]). Herr Arndt versucht
nun einige dieser Unklarheiten zu klären.
Kleinanzeigen:
Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben
Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien
anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit
anderen Papageienfreunden aufzunehmen.
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