PAPAGEIEN
10/2004
(Oktober)
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Nachrichten:
- Illegaler Handel mit Papageien
- Neues Tierschutzgesetz in Österreich
- Gier nach dem Gelbwangenkakadu
- Das Dauerthema "Papageienlärm"
- Das Geschlechterverhältnis in Papageiengelegen
- Frei lebende Amazonen in Florida
- Die Ornithea 2004 in Köln-Porz
- 18. Große Papageienschau in Achern
- Aktuelles aus dem Loro Parque
- Neues aus dem Vogelpark Walsrode
- Eckhard Lietzow erhält 2004 den Preis der GTO
Zucht:
Die Zucht des Scharlachkopfpapageis
Matthias Reinschmidt
Inhalt: Der Scharlachkopfpapagei (Pionopsitta
pileata) hat es als einzige Art der Gattung Zierpapageien (Pionopsitta) geschafft, sich in den Volieren einiger weniger spezialisierter Papageienhalter zu etablieren.
Sie galten von jeher als extrem anfällig. In den 1970er Jahren wurden sie hin und wieder in größeren Individuenzahlen eingeführt, und damals waren auch die Erfahrungen des Vogelpark Walsrode mit diesen Tieren erschreckend
(Robiller 2003). Das Geschlechterverhältnis der importierten Vögel war sehr ungleichmäßig, unter 100 Tieren waren 90 Männchen. Viel schwerer aber wog die äußerst geringe Überlebensrate, denn von 100 Importtieren überlebten nur 20 Männchen und ein Weibchen die Quarantänezeit. Erst nach zwei Jahren konnte man die Wildfänge als eingewöhnt und stabil betrachten.
Seit 2003 darf sich auch die Loro Parque Fundación auf Teneriffa zum Kreis der erfolgreichen Züchter dieser Art zählen.
Wie es dazu kam und was der Autor genau unternommen hat kann man hier
lesen.
Zucht:
Der Blauflügelsittich
Franz Pfeffer
Inhalt: Der Blauflügelsittich (Brotogeris cyanoptera), der auch Kobaltflügelsittich genannt wird, ist in unseren Volieren eher selten zu finden. Er ist ein angenehmer und ruhiger Vogel, der aber wegen seiner recht schlichten Färbung nicht sehr begehrt ist. Ein kleiner Liebhaberkreis hat sich seiner Haltung verschrieben und züchtet diesen Sittich auch mit gutem Erfolg.
Der Autor berichtet über Kennzeichen, Verbreitung, Freileben,
Haltung, Ernährung und Zucht des Blauflügelsittichs.
Freileben:
Biologie und Verbreitung des Halsbandsittichs in Deutschland –
Teil 3
Detlev Franz & Tobias Krause
Inhalt: In fast ganz Deutschland tauchen zumindest einzelne Exemplare des Halsbandsittichs
(Psittacula krameri) als Gefangenschaftsflüchtlinge auf. An vielen Stellen ist es auch zu Bruten im Freiland gekommen. Erfolgreiche Bruten geben aber noch keinen Aufschluss über die Eignung eines Ortes als Halsbandsittichlebensraum. Erst nach der Betrachtung aller großen, etablierten Populationen in Deutschland konnten die in den ersten beiden Teilen dieses Artikels (Franz & Krause 2003) dargelegten Schlüsse gezogen und die Ursachen für die unterschiedlichen Populationsentwicklungen ermittelt werden.
In diesem dritten Teil wird nun das Vorkommen und die Verbreitung in
den einzelnen deutschen Städten genauer unter die Lupe genommen.
Medizin:
Zuchttauglichkeitsuntersuchung bei Papageien (Teil 2)
Dr. Marcellus Bürkle & Dr. Gerd Britsch
Inhalt: Immer wieder einmal werden Papageienzüchter mit dem Problem konfrontiert, dass Paare nicht zur Brut schreiten, ständig unbefruchtete Eier legen, befruchtete Eier vor dem Schlupf absterben oder aber geschlüpfte Küken nach einiger Zeit aus unersichtlichen Gründen verenden.
Persönlicher Ehrgeiz und auch ein finanzielles Interesse mögen bei einigen Züchtern die Hauptgründe dafür sein, warum aus Paaren auch Brutpaare werden sollen. Das finanzielle Interesse spielt besonders dann eine Rolle, wenn Papageienzuchten zu kommerziellen Zwecken betrieben werden oder aber bei kleineren, nicht kommerziellen Zuchten zumindest die Bau- und Pflegekosten gedeckt werden sollen. Nicht brütende oder – mit einem weniger schönen Terminus bedacht – unproduktive Paare stellen für Züchter mit Gewinnabsichten einen reinen Kostenfaktor dar. Rechnet sich ein solches Paar nach einiger Zeit nicht, werden die Tiere leider allzu oft zu „Dauerreisenden“, und nicht selten wechseln die Paare innerhalb weniger Jahre mehrmals den Besitzer. Dies jedoch, ohne dass jemals versucht wurde, den Grund für den fehlenden Fortpflanzungserfolg zu suchen.
In diesem zweiten Teil wird weiter auf die Möglichkeiten der
einzelnen Untersuchungen eingegangen.
Systematik:
Neue Erkenntnisse zur Systematik der Rotschwanzsittiche (Teil 1)
Thomas Arndt
Inhalt: Jahrzehntelang gab es Unklarheiten über die Verbreitung und Abgrenzung der Unterarten des Blaustirn-Rotschwanzsittichs
(Pyrrhura picta) und dadurch bedingt sogar über deren Gefiederfärbung. Das spiegelte sich in den Verbreitungskarten und Abbildungen in der Literatur wider. Deutlich wird dies, wenn man sich einmal die umfassendsten Werke über Papageien wie zum Beispiel von Arndt (1990-1996), Collar (1997), Forshaw (1989), Juniper & Parr (1998) oder Robiller (1990) anschaut. Insbesondere die Unterarten
lucianii, amazonum, microtera und roseifrons aus dem Amazonasbecken sorgten für Verwirrung, da die verfügbaren Museumsbälge oft nicht eindeutig bestimmt werden konnten. Hinzu kam eine von dem Peruaner Peter Hocking entdeckte Form aus dem Nordwesten des peruanischen Amazonasgebietes, deren Verbreitung sich offenbar mit der von
roseifrons überschnitt, die sich aber von den bereits bekannten Populationen unterschied (sie wurde von
Herrn Arndt schon im Buch „Südamerikanische Sittiche – Rotschwanzsittiche“ dargestellt [Arndt 1983]).
Herr Arndt versucht nun einige dieser Unklarheiten zu klären.
Buchbesprechung:
Hildegard Niemann bespricht folgendes Buch:
Mark Bittner (2004): Wild Parrots of Telegraph Hill [A Love Story... with Wings]. Harmony Books, New York. ISBN 0-609-61055-4, 289 Seiten, fester Einband mit Schutzumschlag,
Euro 20,–.
Kleinanzeigen:
Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben
Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien
anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit
anderen Papageienfreunden aufzunehmen.
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