PAPAGEIEN
9/2004
(September)
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Nachrichten:
- Sissen scheitert vor Gericht
- Schulungsordner "Vögel" vom BNA
- Singapur 2004
- 8. Tagung des Fonds für bedrohte Papageien
- Tödliche Infektionskrankheit bei den Kakapos wurde
identifiziert
- Zur aktuellen Situation des Lear-Aras in Bahia
- Aktuelles aus dem Loro Parque
- Neues aus dem Vogelpark Walsrode
Zucht:
Erfahrungen mit Veilchenpapageien
Paul Tiskens
Inhalt: Bei den Rotsteißpapageien handelt es sich um kurzschwänzige Vögel aus Mittel- und Südamerika, welche den Amazonen verwandtschaftlich sehr nahe stehen. Charakteristisches Merkmal sind die roten Unterschwanzdecken, sie waren maßgebend für den deutschen Gattungsnamen. Der wissenschaftliche Name
Pionus steht im übertragenen Sinne für stattlich oder prächtig. Die Größe der acht Arten bewegt sich zwischen 24 cm und 33 cm. Es können zwei Gruppen unterschieden werden: Die großen Vertreter haben grüne, die kleineren blaue Schwungfedern und Handdecken.
Herr Tiskens hält seit Jahren unteranderem Veilchenpapageien (Pionus
fuscus) und berichtet hier über Unterbringung, Ernährung und
Zucht aber auch über den Status, Feileben und Verbreitung sowie
Aussehen der Vögel.
Zucht:
Taranta-Unzertrennliche
Jens Drebenstedt
Inhalt: Taranta-Unzertrennliche (Agapornis taranta), die auch Bergpapageien genannt werden, gehören zur Gattung Unzertrennliche
(Agapornis). Sie bewohnen das Hochland von Äthiopien und sind daher nicht sehr kälteempfindlich. Im Freiland schließen sie sich zu kleinen Trupps von fünf bis 20 Tieren zusammen. Deshalb sollten sie in Menschenobhut nicht, wie üblicherweise die anderen
Agapornis-Arten, im Schwarm gehalten werden, sondern nur paarweise in Käfigen oder Volieren. Eine Gruppenhaltung ist bei den Taranta-Unzertrennlichen vor allem dann nicht empfehlenswert, wenn die Vögel für Nachwuchs sorgen sollen, weil die Weibchen recht aggressiv ihre Nisthöhlen verteidigen.
Herr Drebenstedt hät und züchtet die Bergpapageien erfolgreich und
berichtet nun darüber.
Zucht:
Auffangnetze für Eier
Matthias Reinschmidt
Inhalt: Es kommt immer wieder einmal vor, dass junge, unerfahrene Papageienweibchen ihre ersten Eier nicht wie erwartet in eine Nisthöhle legen, sondern sie vom Sitzast fallen lassen. Die Eier sind dann meist zerstört und können nicht mehr ausgebrütet werden. Dieses Fehlverhalten tritt oft nur einmalig auf, und die folgenden Gelege werden dann „ordnungsgemäß“ in der Nisthöhle bebrütet. Deshalb ist in solchen Fällen kaum Handlungsbedarf vorhanden.
In seltenen Fällen gibt es aber Weibchen, welche häufiger die Bruthöhle nicht zur Eiablage aufsuchen. Hier sollte man sich etwas einfallen lassen, um die wertvollen Papageieneier zu retten.
Zucht:
Nistkasten-Design
Rudolf K. Wagner
Inhalt: Herr Wagner hat sich während seiner langjährigen
Tätigkeit als Papageienzüchter und -halter auch Gedanken über eine
optimale Nistmöglichkeit gemacht. Zu welchen Erkenntnissen er
gekommen ist und wie man einen solchen Nistkasten selbst bauen kann
wird hier gezeigt.
Artenschutz:
Brutkolonie von Felsensittichen in Patagonien (Teil 2)
Dr. Juan F. Masello & Dr. Petra Quillfeldt
Inhalt: Papageienvögel (Psittaciformes) sind die
am stärksten bedrohte Vogelordnung der Welt. 26 Prozent der etwa 350
Papageienarten gelten als vom Aussterben bedroht, und weitere elf
Prozent sind der Kategorie „near threatened“ zuzuordnen. Die
Situation in Lateinamerika und in der Karibik ist noch ernster; 31
Prozent der Arten sind hier vom Aussterben bedroht.
Die Hauptursachen für die Bedrohung der Arten sind Verlust und Veränderungen
des Lebensraums, Fragmentierung der Bruthabitate, der Fang von Wildvögeln
für den Vogelhandel, das Einschleppen von gebietsfremden Arten sowie
Jagd und Verfolgung. Einige Schlüsselfaktoren der Brutbiologie der
Papageienvögel tragen zur Verletzbarkeit dieser Ordnung bei, so etwa
ihre Langlebigkeit, ihre Brutsysteme und bei manchen Spezies das Brüten
in Kolonien. Papageien gehören zu den farbenprächtigsten Vögeln,
und das hat zweifellos zu ihrer Verfolgung (zum Beispiel zur Gewinnung
von Federn) und ihrer Beliebtheit als Haustiere oder Sammelobjekte
beigetragen. Was in Patagonien bei den Felsensittichen (Cyanoliseus
patagonus) dagegen getan wird ist in diesem zweiten Teil zu lesen.
Medizin:
Zuchttauglichkeitsuntersuchung bei Papageien (Teil 1)
Dr. Marcellus Bürkle & Dr. Gerd Britsch
Inhalt: Immer wieder einmal werden Papageienzüchter mit dem Problem konfrontiert, dass Paare nicht zur Brut schreiten, ständig unbefruchtete Eier legen, befruchtete Eier vor dem Schlupf absterben oder aber geschlüpfte Küken nach einiger Zeit aus unersichtlichen Gründen verenden.
Persönlicher Ehrgeiz und auch ein finanzielles Interesse mögen bei einigen Züchtern die Hauptgründe dafür sein, warum aus Paaren auch Brutpaare werden sollen. Das finanzielle Interesse spielt besonders dann eine Rolle, wenn Papageienzuchten zu kommerziellen Zwecken betrieben werden oder aber bei kleineren, nicht kommerziellen Zuchten zumindest die Bau- und Pflegekosten gedeckt werden sollen. Nicht brütende oder – mit einem weniger schönen Terminus bedacht – unproduktive Paare stellen für Züchter mit Gewinnabsichten einen reinen Kostenfaktor dar. Rechnet sich ein solches Paar nach einiger Zeit nicht, werden die Tiere leider allzu oft zu „Dauerreisenden“, und nicht selten wechseln die Paare innerhalb weniger Jahre mehrmals den Besitzer. Dies jedoch, ohne dass jemals versucht wurde, den Grund für den fehlenden Fortpflanzungserfolg zu suchen.
In diesem ersten Teil wird gezeigt wann man eine
Zuchttauglichkeitsuntersuchung machen sollte und wie diese aussieht.
Reisebericht:
Papageienzucht in australischen Dimensionen
Karl-Heinz Schallenberg
Inhalt: Auf seinen Australienreisen konnte der Autor das Land und viele Leute, unter anderem auch Papageienzüchter, kennen lernen. Da
er aber vor allem frei lebende Papageien beobachten wollte, pflegte er
zu den Züchtern nur einen losen Kontakt. Seine letzte Reise im September und Oktober 2003 hob sich von den vorherigen insofern ab, als
er sich ständig an einem Ort aufhielt. Mein Bestreben war es dieses Mal, einerseits bestimmte Arten eingehender zu studieren, andererseits die Umgebung von Perth intensiver zu erkunden.
So konnte er einem australischen Züchter der besonderen Art besuchen
und einige interessante und informative Gespräche führen.
Literatur:
Hildegard Niemann bespricht folgende Veröffentlichung:
Inhalt: Stan Sindel und James Gill (2003): Australian Coral-billed Parrots (The Alisterus, Aprosmictus and Polytelis Genera). Singil Press, Austral, New South Wales. ISBN 0-9587727-7-0, 234 Seiten, 208 Abbildungen, fester Einband mit Schutzumschlag,
Euro 58,–.
Kleinanzeigen:
Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben
Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien
anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit
anderen Papageienfreunden aufzunehmen.
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