PAPAGEIEN 2/2003 (Februar)


Nachrichten:

  • Bedrohung von Papageienarten durch Nestraub wird immer noch unterschätzt
  • Umstrittenes Graupapageien-Kunstwerk bleibt in der Diskussion
  • PAPAGEIEN-Leserreise nach Peru
  • Weiterer Spix-Ara nach Brasilien zurückgekehrt
  • Aktuelles aus dem Loro Parque
  • Neues aus dem Vogelpark Walsrode
  • Beschlüsse der CITES-Konferenz

Zucht/Haltung:

Haltung und Zucht des Schwalbensittichs

Ralph Schmidt

Inhalt: Ein in manchen Eigenschaften von den „typischen“ Sittichen abweichender australischer Krummschnabel ist der Schwalbensittich (Lathamus discolor). Von einigen Systematikern wurde er zu den Loris gezählt, doch belegt eine Reihe von anatomischen Merkmalen die Verwandtschaft mit den australischen Plattschweifsittichen (Platycercini). [...] Der kleine und quirlige Vogel sollte unbedingt in einer Voliere und nicht im Käfig gehalten werden. Früher galten Schwalbensittiche als heikle Pfleglinge, und sie wurden nicht zuletzt wegen ihres hohen Anschaffungspreises viel zu warm in ganzjährig beheizten Innenräumen untergebracht. Da aber das Klima in ihrer Heimat unserem mitteleuropäischen Klima gar nicht so unähnlich ist, sind Schwalbensittiche nicht empfindlicher als Pennantsittiche (Platycercus elegans) oder Königssittiche (Alisterus scapularis). 


Zucht/Haltung:

Zucht und Haltung des Braunkopfpapageis

Franz Pfeffer, Plattling 

Inhalt: Zur Zeit werden Langflügelpapageien bei Vogelhaltern immer beliebter. Trotzdem ist der Braunkopfpapagei (Poicephalus cryptoxanthus) in Menschenobhut nicht weit verbreitet, auch in Vogelparks und Tiergärten trifft man ihn nur selten an. Die vorhandenen Tiere sollten bevorzugt zur Fortpflanzung gebracht werden. [...] Braunkopfpapageien sind angenehm leise und nicht zu große Vögel, auch das Nagebedürfnis ist nicht sehr stark ausgeprägt, was sie zu angenehmen Volierenbewohnern macht. Ihre Lautäußerungen sind ein wohltönendes Pfeifen und Zwitschern. Unangenehm wird die Stimme nur, wenn die Vögel in Bedrängnis geraten und nicht flüchten können.


Zucht/Haltung:

Haltung und Zucht des Felsensittichs

Alfred Hausch und Volker Würth 

Inhalt: Der Felsensittich (Cyanoliseus patagonus) ist ein beachtlich großer Sittich mit einem zeitweise bedächtigen, aber trotzdem auch lebhaften und freundlichen Wesen. Felsensittiche sind recht farbenprächtige Tiere, als Volierenvögel in einer kleinen Gruppe schön anzusehen. Ihren wachsamen Augen entgeht nichts. Sie sind die Ersten, die Alarm schlagen, wenn sich eine fremde Person der Voliere nähert. Man kann sie, nicht zuletzt auch wegen ihrer lauten und harten Stimme, als „Schreier“ bezeichnen.


Artenschutz: 

Neues vom Schutz der Königsamazone 

Roger G. Sweeney

Inhalt: Die Königsamazone (Amazona guildingii) ist eine bedrohte Art, die endemisch auf der ostkaribischen Insel Saint Vincent vorkommt. Seit 1973 gibt es auf Barbados eine Gruppe von Königsamazonen in Menschenobhut, die zunächst im Oughterson Zoo untergebracht war. Als der Zoo im Jahr 1998 schließen musste, stellte das Graeme Hall Nature Sanctuary einen Plan auf, um die Vögel im Rahmen eines Naturschutzprojekts zu übernehmen. Nachdem die Papageien in die Obhut des Sanctuary übergegangen waren, organisierten die Verantwortlichen sofort die Zusammenarbeit mit dem Saint Vincent Forestry Department. Zu diesem Zweck unternahmen die Mitarbeiter des Sanctuary mehrere Reisen nach Saint Vincent, und im April 2001 kam der Direktor des Forestry Department nach Barbados, um sich einen Überblick über den Vogelbestand zu verschaffen und Möglichkeiten für weitere Maßnahmen zum Schutz der frei lebenden Population zu erörtern. Als Ergebnis dieser Treffen wurde vom Graeme Hall Nature Sanctuary ein Bericht erstellt, der verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung des Forestry Department über einen Zeitraum von fünf Jahren vorstellte. Dieses Projekt wurde im Jahr 2001 initiiert und soll bis 2005 laufen.  


Reisebericht:

Auf der Suche nach den St.-Matthias-Spechtpapageien

Thomas Arndt

Inhalt: Nachdem sich Thomas Arndt in den letzten Jahren intensiv mit Spechtpapageien (Micropsitta spp.) beschäftigt hatte, blieb nur noch eine Art übrig, die er bisher nicht im Freiland beobachten konnte. Das war Grund genug für ihn, im August 2002 nach Papua-Neuguinea zu reisen, um dort die Meeks Spechtpapageien (Micropsitta meeki) zu suchen. Die Art hat zwei Unterarten ausgebildet. Die Nominatform, ein lediglich 10 cm großer Papagei, der ein gelb-grünes Gefieder und einen graubraun gefärbten Kopf besitzt, lebt auf den Admiralitätsinseln Manus, Rambutyo und Lou, wobei Manus mit 104 km Länge und 28 km Breite die mit Abstand größte der drei Inseln ist. Die zweite Unterart ist der St.-Matthias-Spechtpapagei (M. meeki proxima), der ein gelblicheres Kopfgefieder aufweist. Wie der Name schon sagt, bewohnt diese Subspezies Inseln der St.-Matthias-Gruppe, die sich rund 300 km östlich von Manus befindet. Die Gruppe besteht aus der Hauptinsel Mussau und der deutlich kleineren Insel Emirau sowie zahlreichen winzigen Inseln, die den beiden Hauptinseln vorgelagert sind. Die Spechtpapageien sind lediglich von Mussau und Emirau bekannt.


Tierpark:

Tier- und Vogelparks dieser Erde: Jurong Bird Park in Singapur

Karl-Heinz Schallenberg

Inhalt: In seiner Artikelreihe über Tier- und Vogelparks stellt der Autor diesmal den wunderschönen Park in der asiatischen Metropole Singapur vor. Wer sich in Singapur aufhält, sollte auf jeden Fall den Jurong Bird Park besuchen. Unter allen Vogelparks der Welt belegt er einen der ersten Plätze. Er braucht sich weder hinter dem Loro Park auf Teneriffa noch dem Vogelpark Walsrode zu verstecken. Auch was die Artenvielfalt betrifft, kann er mithalten. Der Park ist der größte in Südostasien, 8.000 Vögel in 600 Arten werden hier gepflegt. Mit dem Bau wurde 1968 begonnen, und im Januar 1971 wurden die Pforten für das Publikum geöffnet. 


In eigener Sache:

Sie haben den besten Artikel 2002 gewählt

Ihr Interesse an der Wahl des besten Artikels 2002 war riesengroß: Für die rege Teilnahme bedanken wir uns herzlich, auch im Namen all unserer Autoren! Hier die Gewinner:

1. Platz: Diana May: Frei lebende Graupapageien im Kongobecken – Teile 1 und 2.

2. Platz: Detlev Franz: Futterpflanzen frei lebender Papageien in Deutschland. (Serie)

3. Platz: Carlo Manderscheid: Atemwegserkrankungen bei Papageien.

Unter allen Teilnehmern an der Wahl wurden außerdem 13 Gutscheine unseres Verlags verlost. Die Gewinner wurden jeweils schriftlich benachrichtigt.


Buchbesprechung:

Benno Baumgärtner bespricht das folgende Buch:

Eckhard Lietzow, Jörg & Renate Ehlenbröker (2002): Enzyklopädie der Papageien und Sittiche, Band 14 – Edelsittiche. Horst-Müller-Verlag, Bomlitz, 140 Seiten. ISBN 3-923269-17-X, Preis e 49,80.


Kleinanzeigen:

Wichtige Neuerung: Der Annahmeschluss der Kleinanzeigen wurde ab 2003 auf den 15. eines jeden Monats verlängert! 

Als Serviceverbesserung bieten wir unseren Lesern ab sofort einen verlängerten Annahmeschluss für alle privaten Kleinanzeigen: Es können nunmehr alle Anzeigen berücksichtigt werden, die unseren Verlag bis zum 15. des Vormonats erreichen! Außerdem steht ab Januar 2003 für alle Abonnenten eine spezielle E-Mail-Adresse zur Online-Einsendung von privaten Kleinanzeigen zur Verfügung:

 kleinanzeigen@papageien.de

Achtung: Es können nur E-Mails berücksichtigt werden, auf denen Name, Adresse und Kundennummer vermerkt sind! 

Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit anderen Papageienfreunden aufzunehmen. In der aktuellen Ausgabe sind über 1050 private Kleinanzeigen veröffentlicht.

 

Arndt-Verlag
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