PAPAGEIEN 5/2004 (Mai)


Nachrichten:

  • Rettungsplan für den Blaukehlara
  • Scheich al-Thani kauft 37 Spix-Aras
  • Verbreitungsgebiet des Weißbrustsittichs
  • 8. Tagung des "Fonds für bedrohte Papageien" in Walsrode
  • Tagung der AZ-AGZ-IG Forpus/Agapornis 2004
  • Aktuelles aus dem Loro Parque
  • Neues aus dem Vogelpark Walsrode
  • Hilfe für den Gelbwangenkakadu gefordert

Zucht:

Der Bourkesittich oder Rosenbauchsittich

Franz Pfeffer

Inhalt: Der Bourkesittich (Neopsephotus bourkii) ist ein angenehmer und ruhiger Volierenbewohner, der nur morgens und abends sehr aktiv ist. Er ist in unseren Volieren weit verbreitet, und seine Zucht gelingt leicht. Seine Stimme ist leise, so dass selbst empfindliche Nachbarn gegen seine Haltung keine Einwände vorbringen können. In einer geräumigen Voliere ist sein eleganter Flug gut zu beobachten. Da sich die Sittiche häufig auf dem Boden aufhalten, ist vor allem in einer mit Naturboden ausgestatteten Voliere die Gefahr einer Infektion mit Würmern groß. Deshalb ist es angebracht, in regelmäßigen Abständen eine Wurmkur durchzuführen. Die Haltung in einer Holzvoliere ist möglich, denn die Tiere nagen kaum..


Porträt:

Farbvarianten bei der Blaustirnamazone

Xavier Favoreu 

Inhalt: Papagaio Verdadeiro und Loro Hablador, der „wahre Papagei“ und der „redselige Papagei“, nennen die Brasilianer beziehungsweise die Argentinier schmeichelhaft einen ihrer bekanntesten Papageien. Amazona aestiva, so sein wissenschaftlicher Name, ist zweifellos der Lieblingspapagei der Südamerikaner: Er ist das bevorzugte Haustier der meisten Haushalte, und das seit Jahrzehnten! Nores und Izurieta (1994) schätzen die Zahl der zwischen 1985 und 1990 von Argentinien exportierten Blaustirnamazonen auf 250.000 Exemplare. Berücksichtigt man die Tatsache, dass die Blaustirnamazonen auch von anderen Ländern wie Bolivien und Paraguay ausgeführt wurden, wird deutlich, dass wahrscheinlich kein anderer großer Papagei jemals in derartigen Mengen exportiert wurde. Es ist demnach nicht erstaunlich, dass die Blaustirnamazone wie in Südamerika auch in Europa und den USA einer der bekanntesten Papageien ist. In seinem Artikel berichten Herr Favoreu über die geographischen Varianten, die Unterarten und die Mutationen der Blaustirnamazone.


Systematik:

Aras, die neotropischen Langschwanzpapageien

Dieter Hoppe 

Inhalt: Die herkömmliche taxonomische Ordnung der Tiere und Pflanzen gerät durch neue Untersuchungsmethoden und ihre aufschlussreichen Ergebnisse immer mehr „durcheinander“. Ein Großteil der Papageienspezies wurde bereits Mitte oder Ende des 19. Jahrhunderts, teilweise auch schon Jahrzehnte früher, beschrieben und taxonomisch nach den damaligen Erkenntnissen (und Einschätzungen) geordnet. Eine vollständig revidierte Liste mit einer logischen Systematik erschien 1937 (bis 1986) von James Lee Peters mit der „Check-List of the Birds of the World“, in der dann auch die Papageien (Peters 1937) nach dem Kenntnisstand des frühen 20. Jahrhunderts erfasst waren. Herr Hoppe hat sich intensiv mit dieser und anderen Unterlagen beschäftigt und bringt nun Licht in die einzelnen Gattungsbeschreibungen.


Recht:

Der Tierschutz im Grundgesetz

Dr. Matthias Gehm 

Inhalt: Mit Gesetz vom 26.07.2002 (BGBl I, S. 2862) wurde das Grundgesetz (GG) geändert, indem in Art. 20 a GG, welcher bisher nur den Umweltschutz zum Staatsziel erklärte, der Tierschutz als Staatsziel mit aufgenommen wurde. Demzufolge lautet jetzt Art. 20 a GG: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung." Herr Dr. Gehm erklärt die daraus resultierenden Änderungen.


Reisebericht:

Der Kirschlori auf Ponape in Mikronesien

Peter Kreis

Inhalt: Der Kirschlori (Trichoglossus rubiginosus), über den Herr Kreis berichtet, gehört zur Gattung Keilschwanzloris. Mit einer Gesamtlänge von 24 cm ist er etwas kleiner als der Gebirgslori (T. haematodus moluccanus). Der Kirschlori hat einen gelben Schnabel, sein Gefieder ist dunkelrot bis violett, erscheint aber im Sonnenlicht kirschrot. Unter normalen Leuchtstoffröhren schimmert der Kopf bläulich. Wenn die Vögel fliegen, kann man auf dem Rücken einen purpurroten Fleck ausmachen. Die Schenkel sind wie die Brust rotbraun, die Federn haben aber blaue Endsäume. Die Schwanzfedern sind unterseits olivgelb und oberseits grünlich gelb. Auch die Schwungfedern sind olivgelb. An der Färbung der Iris soll man Männchen und Weibchen unterscheiden können, was mir aber nicht gelang. Die Farben der Jungvögel sind insgesamt etwas matter.


Artenschutz:

Erhaltungsprojekt des Spix-Aras in Brasilien

Dr. Lorenzo Crosta

Inhalt: Von Zeit zu Zeit ist der Autor für die Loro Parque Fundación in verschiedenen Ländern unterwegs. Obwohl diese Reisen immer interessant sind, war die, die er im November 2003 antrat, von besonderer Bedeutung: Seine Aufgabe war es, einen männlichen Spix-Ara (Cyanopsitta spixii) nach Brasilien zurückzubringen, der im Auftrag der brasilianischen Regierung in der Zuchtstation der Loro Parque Fundación gehalten worden war. Im Tausch dafür sollte er aus dem Zoologischen Garten São Paulo ein anderes Männchen abholen. Sir wollten es mit dem Weibchen verpaaren, das 1992 in der Anlage schlüpfte und an die brasilianische Regierung übereignet worden war, in der Hoffnung, dass sich dieses neue Paar als fruchtbarer erweisen würde als das bisherige. Hier berichtet er über diese Reise und die allgemeine Situation des Spix-Aras.


Buchbesprechung:

Hildegard Niemann bespricht folgendes Buch:

Lars Lepperhoff (2004): Aras. Ulmer-Verlag, Stuttgart. ISBN 3-8001-3821-2, 222 Seiten, Fester Einband, 26,5 cm x 19,7 cm, e 49,90.


Kleinanzeigen:

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