PAPAGEIEN
7/2004
(Juli)
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Nachrichten:
- Führungswechsel bei der TKS
- Anträge zur 13. CITES-Konferenz
- "Gelbmasken" beim Pfirsichköpfchen
- Ernst Mayr wurde 100 Jahre alt
- Der 7. PAPAGEIEN-Workshop im Loro Parque auf Teneriffa
- Papageientage 2004
- Aktuelles aus dem Loro Parque
- Neues aus dem Vogelpark Walsrode
- XXV. Tagung über tropische Vögel in Berlin
Zucht/Haltung:
Haltung und Zucht des Sandia-Steinsittichs
Rico Müller
Inhalt: Die Gattung Pyrrhura (Rotschwanzsittiche) ist eine der umfangreichsten Papageiengattungen. Sie umfasst nach Collar (1997) derzeit 18 Arten. Der mit 20 cm Gesamtlänge kleinste Vertreter ist der Kleine Blaustirn-Rotschwanzsittich
(P. picta microtera), der größte ist der Blaulatzsittich (P.
cruentata), er misst etwa 30 cm. In der Gattung finden sich die farbenprächtigsten Sittiche des amerikanischen Kontinents. Dies ist wohl einer der Gründe, warum die
Pyrrhura-Arten in den vergangenen Jahren vermehrt Einzug in unsere Volieren gehalten haben.
Der Autor sammelte Erfahrungen mit zwei Spezies, und zwar mit Miritiba-Blausteißsittichen
(P. lepida coerulescens) und Sandia-Steinsittichen (P. rupicola
sandiae). Letztere besitzt er heute noch und hat seine Erfahrungen
betreffend der Haltung und Zucht dieser Vögel zusammen getragen.
Zucht:
Sozialisation – wichtig für spätere Bruterfolge bei
Papageien
Rosemary Low
Inhalt: Falls Sie Papageien züchten: Nach welchen Kriterien stellen Sie die Paare zusammen? Achten Sie auf Größe und Färbung, oder sind es einfach Verfügbarkeit oder letztlich Verträglichkeit, die darüber entscheiden, welche Vögel gemeinsam Junge aufziehen sollen? Wenn Sie andererseits einen zahmen Vogel als Hausgenossen erwerben möchten, beispielsweise eine Amazone oder gar einen Ara, werden Sie ziemlich sicher nach einem freundlichen Vogel suchen und vielleicht nach einem, der Sie auf Anhieb mag.
Vielleicht denken Sie manchmal darüber nach, woran es liegt, ob ein Vogel ein guter Brutvogel oder ein perfektes Haustier wird. Natürlich gibt es bei den einzelnen Individuen deutliche Unterschiede in Persönlichkeit und Verhalten.
Die Autorin stellt hier die Frage, wie viel davon genetisch fixiert
ist, und was auf Erfahrung und äußere Umstände zurückzuführen
ist.
Verhalten:
Der Kea – ein außergewöhnlicher Papagei
Jörg Asmus
Inhalt: „Clowns der Berge“ oder auch „Gefiederte Wölfe“ werden die Keas
(Nestor notabilis) mitunter genannt. Beide Namen deuten bereits auf den Ruf dieser Papageienart hin.
Bislang ist in der Fachliteratur wenig über diesen Nestorpapagei berichtet worden. Vor einigen Jahren wurde von Ernst Arendt und Hans Schweiger ein hervorragender Film über das Freileben der Keas gedreht, der sicherlich einem Großteil der Papageienfreunde bekannt sein dürfte. Keas sind äußerst verspielt, neugierig, erfinderisch und aufmerksam. Jeder, der einmal die Möglichkeit hatte, sie in einer Gruppe bei ihrem täglichen Treiben zu beobachten, wird von ihren abwechslungsreichen Spielen beeindruckt sein.
Der Autor hat hier einige neuere Erkenntnisse aus Beobachtungen zum Verhalten der Keas zusammentragen,
und weist außerdem auf ihren gegenwärtigen Status und die Hintergründe für die Bestandsdezimierung
hin.
Haltung:
Einstreu für die Nistkästen
Matthias Reinschmidt
Inhalt: Unter Papageienzüchtern wird immer wieder die Frage diskutiert: Welche Einstreu bringe ich in die Bruthöhlen ein?
Herr Reinschmidt, der durch seine langjährige Erfahrung als
Papageienzüchter in Deutschland und seine Tätigkeit als Kurator im
Loro Parque auf Teneriffa ein Papageienfachmann ist, gibt hier
informative Tipps für die richtige Einstreu der einzelnen Vogelarten.
Recht:
Arztkostenersatz beim Kauf erkrankter Tiere
Dr. jur. Matthias Gehm
Inhalt: In PAPAGEIEN 5/2004 wurde die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz dargestellt mit den Folgen auf zivilrechtliche Auseinandersetzungen. In PAPAGEIEN 4/2002 wurde das neue Tierkaufsrecht behandelt sowie in Heft 5/2003 die Änderungen durch das neue Schadensersatzrecht und in Heft 7/2003 die Besonderheiten des Handelskaufs vorgestellt. Nunmehr hat das Landgericht Essen mit Urteil vom 4.11.2003 – Aktenzeichen 13 S 84/03 –, veröffentlicht in Neue Juristische Wochenschrift (NJW) 2004, S. 527, die Voraussetzungen für den Ersatz von Tierarztkosten beim Verkauf eines erkrankten Tieres dargelegt unter besonderer Berücksichtigung des im Grundgesetz (GG) – Art. 20 a GG – verankerten Tierschutzgedankens.
In diesem Artikel stellt nun Herr Dr. Gehm die Eckpunkte dieser Entscheidung mit den praktischen Konsequenzen für den Tierkäufer
dar.
Krankheiten:
Adenoviren bei Vögeln
Dr. Marcellus Bürkle
Inhalt: Die Adenoviren der Vögel gehören zum Genus Aviadenovirus. Sie wurden bei Papageien und Sittichen weltweit nachgewiesen und führen zu sehr unterschiedlichen Symptomen, die von leichtem Durchfall bis zu spontanen Todesfällen reichen können. Die Aviadenoviren der Psittaziden gehören unterschiedlichen Serotypen an, was vor allem die Diagnose und die prophylaktische Überwachung eines Bestandes erschwert. Es existiert bis heute kein einheitliches Testverfahren, welches Aviadenoviren zuverlässig nachweisen kann. Gerade dieser Umstand macht eine Infektion mit diesen Viren so gefährlich.
Herr Dr. Bürkle berichtet hier über die Symptomatik, die Diagnose
und die Behandlung erkrankter Vögel sowie über Prophylaxe und
Kontrolle.
Artenschutz:
Papageien der kolumbianischen Anden
David Waugh
Inhalt: Die Gebirgsketten der Anden in Kolumbien, die Kordilleren, sind mit einer außergewöhnlichen Papageienvielfalt gesegnet. Bislang ist jedoch wenig über die Vögel in den Wäldern dieser Regionen bekannt, und sie wurden bis vor kurzem kaum untersucht. Ein Team von engagierten Ornithologen der kolumbianischen nicht-staatlichen Organisation Funcación ProAves hat sich jetzt vorgenommen, dies zu ändern. Dank des Durchhaltevermögens dieser Ornithologen, die unter schwierigen Arbeitsbedingungen forschen, tauchen jetzt schrittweise Details über die Biologie und den Status dieser Papageien aus dem Waldnebel auf. Ohne Zweifel brauchen die Tiere Hilfe, und die Maßnahmen des Projektes „Parrots of the Central Cordillera“ stellen den bestmöglichen Start dar.
Tagungen:
8. Tagung des "Fonds für bedrohte Papageien" in
Walsrode
Aviary International Congress "Singapore 2004"
Reisebericht:
Die Papageien auf Kangaroo Island
Thomas Arndt
Inhalt: Im
Dezember letzten Jahres hatte der Autor wieder Gelegenheit, Australien
zu bereisen. Diesmal hatte er sich den Südosten des roten Kontinents
vorgenommen, insbesondere wollte er aber auch Kangaroo Island
besuchen, da dort der Braunkopfkakadu (Calyptorhynchus
lathami), eine Art, die er noch nie zuvor im Freiland beobachten
konnte, mit einer Unterart vertreten ist.
Sein
Weg führte ihn von Sydney aus über Canberra zur Fleurieu-Halbinsel
im Südosten des Bundesstaates South Australia, von deren Westspitze,
Cape Jervis, mehrmals täglich ein Fährschiff den kleinen Hafen
Penneshaw auf Kangaroo Island anläuft.
Kangaroo
Island ist die drittgrößte Insel Australiens. Sie hat eine Fläche
von 4.350 qkm bei einer Länge von immerhin 155 km und einer Breite
von rund 55 km. Was neben den Naturschönheiten jedes Jahr
Zehntausende von Australiern und ausländischen Touristen auf die
Insel lockt, ist die Tierwelt.
Kleinanzeigen:
Im Kleinanzeigenteil der Zeitung haben
Abonnenten Gelegenheit, kostenlos ihre Papageien
anzubieten, zu tauschen oder zu suchen, bzw. Kontakt mit
anderen Papageienfreunden aufzunehmen.
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